Thema Smartwatch – vor einigen Wochen oder Monaten bereits in diesem Beitrag besprochen und eigentlich auf die lange Bank geschoben. Zu teuer, zu unterentwickelt, zu unsmart. Dann stoße ich beim Stöbern im Netz auf die Alcatel Onetouch Watch. Kosten von etwa 99 Euro, Grundfunktionen einer Smartwatch und ein ansprechendes Äußeres. Wieso also nicht einfach mal etwas riskieren und das Gerät testen?
Klasse Optik – da steckt optimaler Minimalismus hinter
Die Alcatel Onetouch Watch kommt in verschiedenen Ausführungen daher. Langes und kurzes Armband, schwarze und weiße Optik. Kein unnötiger Schnickschnack, lediglich schlicht und durchaus interessant. Das Armband gibt es nur aus Kunststoff, dadurch ist die Uhr am Handgelenk etwas starr. Stört aber nur minimal, da gibt es schlimmere Dinge. Die Schließe klickt beruhigend und hält sicher. Auch bei abrupten Bewegungen sitzt die Uhr fest. Eine tolle Idee: In einem Ende des Armbands befindet sich ein USB-Anschluss. Darüber wird die Smartwatch geladen – direkt per USB-Port. Natürlich kann Sie per Kabel und Adapter auch an der Steckdose aufgetankt werden. Das Display macht einen sehr guten Eindruck. Gut lesbar, die Helligkeit lässt sich in drei Stufen einstellen. Nebenbei kann auch zwischen drei Ziffernblättern gewechselt werden.
Viele Funktionen für schmales Geld
Für eine Smartwatch in dieser Preisklasse bietet die Alcatel Onetouch Watch eine Menge an Features: NFC, Bluetooth 4.0, optischer Pulssensor, Kompass, Höhenmeter, IP67-Zertifizierung und einige weitere. Sprachsteuerung ist nicht möglich, da weder Mikrofon noch Lautsprecher verbaut sind. Eingehende Anrufe können über die Uhr abgelehnt werden, annehmen kann man jedoch kein Gespräch. Zudem gibt es einen Wetterbericht, Kameraauslöser per Uhr, Steuerung für den Musikplayer und eine Art Fitness-App. Allerdings liegt hier der Fokus auf Joggen, andere Sportarten hinken sehr hinterher. Also viele mitgelieferte Funktionen, das gibt einen Pluspunkt. Darüber hinaus gibt es jedoch keine Erweiterungen, keine Möglichkeiten für Individualisierungen. Die grundlegenden Funktionen sind dabei, viel mehr nicht. Das macht für den Preis aber nichts. Wichtig außerdem: Die Kopplung mit iOS läuft optimal und ohne Probleme.
Benachrichtigungen – direkt aufs Handgelenk
Besonders löblich: Gefühlt jede App mit Benachrichtigungen wird unterstützt. Bei mir sind es Anrufe, WhatsApp, SMS, Facebook, Twitter, Instagram, Mail. Auch der Kalender lässt die Uhr freudig vibrieren, wenn Termine und Erinnerungen anstehen. Und gerade bei diesen Funktionen liegt das für mich größte Interesse an einer Smartwatch – ich kann das Smartphone in der Tasche lassen. Ich kann schnell auf der Uhr nachsehen, ob es einen wichtigen Grund gibt oder ich mich nicht weiter ablenken lassen muss.
Bereits am ersten Tag merke ich, wie sehr die Uhr entlastet. Ein tolles Gefühl, mit einem Blick aufs Handgelenk zu wissen, dass mein Tweet zitiert wurde. Alles klar, Blick wieder nach vorn. Keine Ablenkung. Bei Anrufen vibriert die Uhr. Besonders praktisch, denn ich habe standardmäßig Ton und Vibration am Handy aus. Ich verpasse also keinen Anruf mehr, bin erreichbarer. Was mir fehlt? Nachrichten als gelesen markieren. Das wäre super.
Akku mit Power – so muss das
210 mAh weist das Datenblatt für den Akku aus. Respektabel, denn dahinter steht Leistung: Trotz viel Benutzung komme ich gut zwei Tage ohne die Steckdose aus, dann wird es aber eng. Für eine Smartwatch sind zwei Tage nicht übel, mir aber definitiv noch zu wenig. In der Hinsicht setze ich lieber auf eine richtige Uhr, ohne Smart-Features. Das Aufladen geht zügig von der Hand, nach etwa einer Stunde ist der Akku voll und alles ist gut.
Kaufen oder nicht kaufen?
Für Minimalisten ist die Alcatel Onetouch Watch definitiv zu empfehlen. Für schmales Geld gibt es hier ein solides, ansprechendes und funktionales Gerät. Wer jedoch eine ausgewachsene Smartwatch erwartet, der liegt falsch: So richtig smart fühlt sie sich noch nicht an. Da fehlt wohl noch etwas an Technik und auch ein höheres Budget. Die Apple Watch ist mit ihrem vierfach höheren Preis in einer ganz anderen Liga.
Die Grundidee einer Smartwatch hat mich jedoch bereits überzeugt. Ich werde den Markt weiter im Auge behalten – vielleicht ergibt sich ja noch eine neue Gelegenheit in diesem Jahr.